Stadtteilgewerkschaft gründen

Aufbau einer neuen sozialen Bewegung

Ausgangspunkt des Konzepts der Stadtteilgewerkschaft ist die Erkenntnis, dass eine Basisarbeit über Milieus und linke Räume hinweg notwendig für den Aufbau einer wirkmächtigen sozialen Bewegung ist. Stadtteilgewerkschaften existieren unter anderem schon in BremenMünsterBerlin, Halle, Jena, Dresden und Celle. In weiteren Städten sind Gruppen in Gründung.

Die Bremer Stadtteilgewerkschaft Gröpelingen machte sich seit 2016 Gedanken über eine grundlegende Neuausrichtung linksradikaler Politik. Sie starteten mit klassischer Stadtteilarbeit wie Nachbarschaftscafes oder Mathe-Nachhilfe und versuchten dies mit politischen Aktionsgruppen zu den Themen Miete oder Arbeit zu verbinden.

Im Jahr 2020 stellte die Bremer Initiative fest, dass sie ihre Ziele nicht erreichten. Nur wenige Menschen brachten sich selbst politisch ein und die linken Aktivist:innen blieben unter sich. Die Gründungsmitglieder reflektierten die Schwachstellen und ließen sich von Organisierungsformen anderer Länder, wie der Landlosenbewegung in Brasilien, inspirieren. Die größte Erkenntnis war, dass eine Basisarbeit an die existentiellen Notwendigkeiten von Menschen anknüpfen muss. Dabei soll praktische Hilfestellung mit der Einladung zu einem verbindlichen Kollektiv, ähnlich einer Gewerkschaft, verbunden werden. Daraus entwickelte die Bremer Gruppe ein erfolgreich erprobtes politisches Konzept:

Der „Beratungs-Organisierungs-Ansatz“: Raus aus der Blase!

Folgende Grundsätze prägen den Ansatz:

  • Beratungsangebote: professionell und kostenlos
  • kollektive Organisierung , Mobilisierung und politische Klarheit
  • individuelle Probleme (u.a. Mit Vermietern, Jobcenter oder Ausländerbehörde) zum gemeinsamen Kampf machen: „Touch one – Touch all!“
  • niedrigschwellige politische Bildung
  • kulturelle und soziale Angebote
  •  Aufbau einer überregionalen, organisierten sozialen Bewegung

Dank des „Beratungs-Organisierungs-Ansatzes“, kurz: „BOA“,  schlossen sich mehr Menschen ohne politische Erfahrung und linkem Hintergrund der Bremer Gruppe an und es konnten nachhaltige politische Strukturen aufgebaut werden.

Solidarisches Potsdam auf dem Weg zur Stadtteilgewerkschaft

Wir sind entschlossen, die Gründung einer Stadtteilgewerkschaft nach dem Bremer Vorbild in Potsdam weiterzuführen. Es gibt für uns noch einige Fragen:

  • Wie kann der „Beratungs-Organisierungs-Ansatz“ konkret in Potsdam umgesetzt werden?
  • In welchem Potsdamer Stadtteil möchten wir politisch aktiv werden?
  • Welche kulturellen und sozialen Angebote möchten wir anbieten?
  • Mit wem wollen wir uns vernetzen und politisch zusammenarbeiten?

Ihr möchtet mehr über Stadtteilgewerkschaften erfahren?

Hier haben wir weiterführende Links zusammengestellt:

Video zum „Beratungs-Organisierung-Ansatz“ von „Solidarisch in Gröpelingen“

Selbstverständnis der Stadtteilgewerkschaft „Solidarisch in Gröpelingen“

Interview mit „Solidarisch in Gröpelingen“ vom Januar 2024

Interview mit „Solidarisch in Gröpelingen“ vom März 2024

Gemeinsames 10 Punkte-Programm von „Solidarisch in Gröpelingen“ und der Stadtteilgewerkschaft in Münster, „Berg Fidel Solidarisch“